Tempolimits in Deutschland

Mehrheit für Tempo 150 auf Autobahnen

Folgende News wurde am 15.10.2015 um 14:04:05 Uhr veröffentlicht:
Mehrheit für Tempo 150 auf Autobahnen
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Köln*(dpa) - Höchstens Tempo 150 auf Autobahnen? Damit könnte sich einer Umfrage zufolge die Mehrheit in Deutschland anfreunden.
56 Prozent der Befragten würden eine solche grundsätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf allen deutschen Autobahnen befürworten, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov in einer repräsentativen Studie herausfand. 39 Prozent lehnen das ab.
Vor allem Frauen begrüßen der Befragung zufolge eine Begrenzung auf Tempo 150. 61 Prozent der Frauen sind «voll und ganz» oder «eher» dafür. Bei den Männern liegt dieser Wert mit 50 Prozent deutlich niedriger.
Ein Tempolimit von 130 oder sogar 100 Stundenkilometern hätte bei den Befragten hingegen keine Chance. 56 Prozent der Befragten lehnen Tempo 130 ab - sowohl Männer (62 Prozent) als auch Frauen (52 Prozent) wären dagegen. Eine Begrenzung auf 100 Stundenkilometer findet bei insgesamt 86 Prozent der Befragten Ablehnung. 11 Prozent sind dafür.
Bei der Frage, ob mit einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen die Zahl der Verkehrstoten gesenkt werden könnte, geht ein Riss durch die Gruppe der Umfrage-Teilnehmer. 48 Prozent glauben daran, 45 Prozent nicht. Frauen sind mit 53 Prozent wiederum deutlich häufiger als Männer (43 Prozent) der Überzeugung, dass es mit einem Tempolimit weniger Tote geben würde.
 
Ich finds spaßig.
Ob diejenigen, die 150 bejahen aber 130 ablehnen, überhaupt die zeitliche Differenz ausrechnen können, die sich theoretisch ergibt?
 
In den meisten anderen Ländern gilt Tempo 130. Wer da zu schnell fährt ärgert sich schnell über einen Strafzettel. 150 fände ich aber okay. Ich habe aber mal gehört, dass es auf deutschen Autobahnen statistisch gesehen weniger Unfälle gibt als in Ländern mit Begrenzung. Warum es also ändern?
 
Berliner klagt erfolgreich Tempo 30 ein

Folgende News wurde am 04.01.2016 um 21:21:00 Uhr veröffentlicht:
Berliner klagt erfolgreich Tempo 30 ein
Shortnews

In Berlin hat ein Anwohner erfolgreich "Tempo 30" auf einer Hauptverkehrsstraße eingeklagt. Das Verwaltungsgericht gab dem Kläger unter Hinweis auf die hohe Schadstoffbelastung in der Luft recht.

Anwohner könnten im Einzelfall eine Geschwindkeitsbegrenzung verlangen, wenn ein Luftreinhalteplan das vorsehe, hieß es im Urteil. Konkret ging es um einen Teil der Berliner Allee im Stadtteil Weißensee.


Dort werden die Grenzwerte für Stickstoff-Dioxid seit Jahren um 10 Prozent überschritten. Das Urteil könnte Signalwirkung haben, weil die Belastung auch an anderen wichtigen Verkehrsrouten in der Stadt den Höchstwert übersteigt.
 
Da frage ich mich ob das Tempolimit denn wirklich zur veringerung des Ausstoßes führ oder vielleicht doch erhöht?
Wenn man dann in einem anderen gang fahren muss, der verkehr ja länger benötigt um durch die Straße zu kommen, eventuell Stauß sich bilden oder an Ampeln die Schlange länger wird....
 
Deswegen ist ein ShortNews-Bericht zu Gerichtsurteilen grundsätzlich unsinnig. Die Richter haben sich bestimmt mit dieser Frage beschäftigt.
 
Also laut Quelle (https://www.tagesspiegel.de/berlin/...tempo-30-auf-berliner-allee-ein/12789242.html) hat der Berliner wegen dem Verkehrslärm geklagt. Ihm wurde recht gegeben und außerdem zog das Gericht noch das mit den Schadstoffen heran.

Und jetzt bin ich schon ein wenig verdutzt. Also diese Straße war, so lange es sie gibt, eine Hauptverkehrsader. Ich selbst fahre da mindestens alle 2 Woche lang. Wer sich da eine Wohnung mietet oder kauft, der muss sich nun wirklich nicht über den Verkehr wundern. Und die letzten 40 Jahre hat das auch niemand getan.

Jetzt kommt ein Knilch, dem es da auf einmal zu laut ist. Ist witzig - erst eine Wohnung zu günstiger Miete ergattern wegen des Verkehrslärms und den dann weg klagen. Scheint aber zu funktionieren. Also clever gemacht in der Hinsicht.

Allerdings muss ich beim Thema Feinstaub @Bububoomt zustimmen. Also auf der Straße ist es eigentlich nur nachts frei und da gibt es bereits Tempo 30. Tagsüber ist es eine zähflüssige Verkehrspampe, in der wirklich niemand auch nur annähernd an Tempo 30 kommt. Die dünnt sich nicht mal mittags aus, weil da Lieferverkehr herrscht und so die rechte Fahrspur nicht befahrbar ist. Eine Reduzierung der Feinstaubmenge ist schon deshalb wohl nicht zu erwarten. Wohl auch nicht bei CO² oder anderen aktuell politisch relevanten Gasen.

Mal als Beispiel: Wenn ich auf der Autobahn konstant 90 km/h fahre (also mich hinter einen LKW hänge und die Landschaft genieße), komme ich mit einer Tankfüllung von Berlin bis Hamburg und zurück. Ich brauche dann zwar von Tür zu Tür um die 3 Stunden, aber ich schaffe mit einer Tankfüllung über 600 Kilometer (Benziner). Im Stadtverkehr komme ich mit einer Tankfüllung knapp 300 Kilometer weit, im Winter auch nur 250 km. Daran würde auch Tempo 30 flächendeckend nichts ändern, weil das Verkehrsaufkommen oft nicht mal 30 zulässt und man sich Stoßstange an Stoßstange zum Ziel quält.
 
Finde ich ehrlich gesagt nicht gut. Ich kenne die besagte Straße, wohne um die Ecke. Da ist 30 einfach nur ärgerlich als Autofahrer (bin selbst keiner). Und wenn es nach den Grünen geht, wären ja bald alle Straßen innerorts mit Tempolimit 30 belegt. Das kann es ja wohl auch nicht sein...
 
Wenn sich alle Fahrzeuge statt mit 50 km/h nun mit 30 km/h durch die Stadt bewegen, sind sie also rechnerisch 40% länger auf diesen innerstädtischen Straßen unterwegs.

Die logische Schlussfolgerung daraus: Die Auslastung der Straßen wird ansteigen. Alle fahren zwar langsamer, dafür fahren deutlich mehr Fahrzeuge zur selben Zeit in der Stadt, da sich das Verkehrsaufkommen durch diesen Eingriff aufstaut. Man kann die Anzahl der verlangsamten Fahrzeuge nicht auf einen größeren Zeitfaktor ausdehnen, folglich werden vermehrt Stop&Go Phasen sowie Staus entstehen.

Einen positiven Effekt gibt es nur in der Theorie. Praktisch wird keine der Parteien von dieser Situation profitieren.

Der richtige Weg wäre ein zügiger Verkehrsfluss durch:
  • Intelligente Verkehrsleit- u. Lenkungssysteme inkl. Umgehungsrouten
  • Kreisverkehre, die Ampelanlagen ersetzen wo immer dies möglich ist
 
Wenn sich alle Fahrzeuge statt mit 50 km/h nun mit 30 km/h durch die Stadt bewegen, sind sie also rechnerisch 40% länger auf diesen innerstädtischen Straßen unterwegs.

Die logische Schlussfolgerung daraus: Die Auslastung der Straßen wird ansteigen. Alle fahren zwar langsamer, dafür fahren deutlich mehr Fahrzeuge zur selben Zeit in der Stadt, da sich das Verkehrsaufkommen durch diesen Eingriff aufstaut. Man kann die Anzahl der verlangsamten Fahrzeuge nicht auf einen größeren Zeitfaktor ausdehnen, folglich werden vermehrt Stop&Go Phasen sowie Staus entstehen.

Einen positiven Effekt gibt es nur in der Theorie. Praktisch wird keine der Parteien von dieser Situation profitieren.

Der richtige Weg wäre ein zügiger Verkehrsfluss durch:
  • Intelligente Verkehrsleit- u. Lenkungssysteme inkl. Umgehungsrouten
  • Kreisverkehre, die Ampelanlagen ersetzen wo immer dies möglich ist

Grundsätzlich sehr gute Ansätze und Lösungsmöglichkeiten nur ein Hauptproblem bleibt auf deutschen Straßen bestehen, die Unmündigkeit einiger Autofahrer und ihr Benehmen im Straßenverkehr.

Besonders in Ballungszentren würden bei hauptsächlich Tempo 30 Zonen nur noch Verkehrsstörungen entstehen.

Das Thema ist aber komplexer als bisher hier beschrieben...
 
Veröffentlicht das Foto dieses Irren und er kann nur hoffen schnellstmöglich Deutschland noch verlassen zu können.
 
Gut möglich, nur nach mehren Urteilen und einem einleiten aus Tübingen ist es neuerdings in Mode gekommen Tempo 30 auf allen Hauptstrasse zu beschildern. Begründung ist nicht mehr Unfallschwerpunkt oder Abgase, vielmehr werden diese Beschränkung mit Lärmbelästigung benannt. Der Hohn ist, dass man bei jeder Strasse hier in BW einzeln klagen muß gegen das Limit. Wenn man gewinnt geht die Kommune noch in Berufung und verlängert dadurch das Limit um knapp ein Jahr. Siehe Infos der IHK Ulm, die schon erfolgreich klagten.

1. Die Begründung passt absolut nicht, da die "neueren" Autos, neuer ist wohl fehl am Platz, da 7-9 Jahre schon alt, im 3. Gang sehr leise sind und im 2. Gang röhren. Lärmbelästigung ist da wesentlich höher.

2. Die Anwohner wussten beim Bau bereits dass da eine Strasse durchführt und nun nach oft 20-50 Jahre kommt man auf die Idee das zu beklagen? Ist genauso wie wenn ich in eine Gegend um einen Flughafen ziehe. Da braucht sich auch im Umkreis von 100km keiner Beschweren dass eine weitere Trasse gebaut wird und der Lärm zunimmt. Sowas ist selbst für den größten Idioten absehbar, auch auf Sicht von 20 Jahren und mehr.
 
Bei uns haben die Diverse 30er aufgestellt, anschließend 22-6 Uhr drunter gepackt und nun mit Plastiktüten abgedeckt. Was das wohl gekostet hat!? Unglaublich.